Etappen

31. 06.09.2005
Nasbinals - Espalion
32. 07.09.2005
Espalion - Golinhac
33. 08.09.2005
Golinhac - Conques
37. 12.09.2005
Cajarc - Varaire
38. 13.09.2005
Varaire - Cahors
39. 14.09.2005
Cahors - Montcuq
40. 15.09.2005
Montcuq - Saint Martin

 

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13. Commugny - Beaumont (F)

Grenzübergang nach Frankreich Freitag, 19. August 2005

35 km / 9 h
Commugny – Versoix – Genève – Carouge – Beaumont (F)
Nach dem Zmorge suche ich die Strasse Richtung Genf, bis ich auf den Jakobsweg treffe. In Versoix finde ich die Schokoladenfabrik nicht, die mir Mein Bruder empfohlen hatte. Ein schöner Weg geht einem Bach entlang hinter einer Wohnsiedlung durch. Nach ein paar Kilometern komme ich auf die Hauptstrasse in der Nähe des Genfersee Ufers. Das Wandern auf dieser Strasse, vorbei an vielen prächtigen Grundstücken mit deren Villen von Konsulaten und anderen reichen Leuten dauert doch sehr lange. Etwa um 11 Uhr erreiche ich den Bahnhof Genf. Am Schalter wechsle ich ein paar Hundert Euro, weil ich bei den kleinen Ortschaften in Frankreich nicht weiss, wo die nächste Gelegenheit ist. Nachher besuche ich die Kathedrale direkt beim Bahnhof und dann noch die grössere und bedeutendere am andern Rhoneufer. Das letzte Mittagessen in der Schweiz möchte ich in einem Migros- oder Coop-Restaurant einnehmen. Also verlasse ich den Jakobsweg und suche so ein Lokal. Aber kein Migros- oder Coop-Restaurant weit und breit! Nach längerem Suchen gebe ich auf. Ich möchte auf den Weg zurück. Nun stelle ich fest, dass ich weit ab gekommen bin. Eine ganze Stunde marschiere ich schon ganz hungrig am grossen Uni-Gelände vorbei bis ich nach mehrmaligem Fragen die Brücke nach Carouge erreiche. In Carouge finde ich tatsächlich eine kleine Migros, aber ohne Restaurant. Ich beschliesse zu Picknicken. Bald finde ich eine schattige Parkbank, ideal zum Essen. Leider hat es viele lästige Wespen, die mir um die Ohren fliegen. Genervt gehe ich weiter, da verliere ich plötzlich meine rechte Kontaktlinse! Auch das noch! Zum Glück finde ich sie auf dem Boden bald wieder. Von Carouge verläuft der Weg südlich leicht hoch in Richtung Grenze. Der Grenzübergang besteht nur aus einer Hecke und einer Barriere, ganz unbürokratisch, keine Zöllner, kein Mensch ist hier. Vorsichtig betrete ich Frankreich, ein seltsames Gefühl, ich verlasse nun nach 13 Tagen die Schweiz. Ich freue mich auf einen neuen, wenn auch unbekannten Abschnitt. Nun werde ich also mehrere Wochen durch Frankreich gehen. Was erwartet mich da?
In Frankreich ist der Jakobsweg sehr gut markiert. Es hat blaue, kleine Schildli mit einer gelben Jakobsmuschel drauf. Ausserdem verläuft der Jakobsweg fast immer exakt dem GR65, welcher mit rot weisser Markierung gekennzeichnet ist. Unmittelbar nach dem Grenzübergang steht ein Schild mit: Santiago 1854 km! Diese Angabe ist sehr abstrakt, ja utopisch, irreal! Ich kann mir so gar nichts vorstellen dabei. Einfach nicht so weit denken! Bei glühender Hitze wandere ich die Strasse hoch und nach einem Trinkhalt, 1 Liter kaltes Mineralwasser, im Campingplatz in Neydens, geht’s noch eine Stunde weiter bis Beaumont. Hier übernachte ich bei der ersten richtigen Gîte in Frankreich, Fromagerie. Diese besteht aus einem Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit und im Dachstock ein Massenlager mit etwa 20 Matratzen. Die Gastgeberin Anne, eine gebürtige Norwegerin, spricht auch Deutsch und ist sehr nett. Bin ich hier der einzige Gast? Plötzlich kommt noch jemand, Claire-Lise aus Yverdon ist für ein paar Tage unterwegs. Hungrig warten wir aufs Nachtessen, ein 4 Gang Menü.